Palliativmedizin
Die Palliativmedizin ist ein Begriff bzw. ein Arbeitsschwerpunkt behandelnder Ärzte, bei dem es um die Krankheitsbegleitung geht, nicht um die Bekämpfung derselben. Bereits im Jahre 1918 begründete die englische Medizinerin C. Saunders den Begriff Palliativmedizin und setzte den Grundstein für die Entwicklung moderner Konzepte, die sich damit beschäftigen mit Situationen vor dem Hintergrund lebensbeendender Krankheiten besser umzugehen.
Die restliche Zeit im Leben eine Patienten noch so gut und qualitativ optimal zu gestalten wie möglich ist das erklärte Ziel praktizierender Spezialisten der Palliatrie.
Im Vergleich zu anderen Medizinformen, in denen es in der Regel um die Heilung, Bekämpfung und Erforschung einer Krankheit geht, beginnt diese Form der „Behandlung“ erst, wenn die klassische Medizin versagt und es keine Chance mehr auf Heilung gibt. Das Leid und die letzten tage sollen so gut wie möglich verbracht werden.
Dabei wird meist falsch verstanden, dass es hier nicht um das Ausreizen der technischen Möglichkeiten geht, die das Leben eine todkranken verlängern, sondern um den eigenen Willen des Patienten. Dies bedingt auch lange und inhaltskritische Gespräche über Pro und Contra einer etwaigen Operation oder Chemotherapie und grenzt sich damit eindeutig auch gegen die Sterbehilfe ab. Diese ist wiederum ein weiterer Schritt, wird allerdings von deutschen Gesellschaft für Palliativmedizin kategorisch abgelehnt.
Disziplinäre Bestandteile der Palliativmedizin
Der medizinische Themenkomplex umfasst dabei zwei große Bestandteile, die sich gegenseitig befruchte. Zum einen der rein medizinische Bereich und zum Anderen der Bereich der Psychologie bzw. der Psychosozialen Komponente.
Da in der Regel kein Mediziner das ganze Spektrum beherrscht, werden Teamgruppen gebildet, die sich aus Physiotherapeuten, Psychologen, Betreuern, Seelsorgern und Ärzten zusammensetzen. Wohingegen sich Ärzte mit der Linderung von Schmerzen auseinandersetzen, kümmern sich andere Mitglieder des Teams um das geistige Wohlbefinden des Patienten sowie um soziale Bedeutung und psychosoziologische Aspekte. Zum Beispiel gilt es Depressionen zu verhindern und die Lebensfreude zu behalten, was unter gegebenen Umständen als durchaus schwierig erscheinen mag.
Aber auch Seelsorger und Sozialarbeiter sind feste Bestandteile von Palliatrie-Teams. Sie stehen bei rechtlichen Fragen, Beurkundungen, Erbfragen, Vollmachten etc. zur Verfügung und sorgen dafür, dass auch nicht religiöse Patienten Ihren inneren Seelenfrieden machen.
Patienten unter Palliativer Versorgung haben eine längere Überlebenszeit
Aktuelle Studien zu Tumorpatienten des General Hospitals in Boston belegen, dass eine entsprechende Patientenbetreuung wie die oben beschriebene nachweislich zu einer um ein paar Wochen längeren Lebenserwartung geführt hat. Auch die Lebensqualität wurde als deutlich höher eingestuft als bei Patienten, die Begleitung nicht genießen konnten.
Wichtig bei diesen Maßnahmen ist jedoch, dass möglichst früh damit begonnen wird, nicht erst wenn die Krankheit im Endstadium ist. Der frühe Kontakt mit Nicht-Medizinern hat einen erheblichen Einfluss auf den Werdegang des Patienten. Als Patient selber kann man nur frühzeitig nach entsprechenden Methoden fragen. Hierzu verfügt jedes Krankenhaus über entsprechende Einrichtungen. In der Praxis gibt es diverse Palliativeinrichtungen als ambulante oder stationäre Versorgungen, dessen Kosten die Krankenkassen übernehmen.
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